OSTFRIESLAND. (JS) Mit der sechsten Etappe ist gestern der 39. Ossiloop beendet worden. Statt gemeinsam vom Meer nach Leer, absolvierten die Athleten ihre Teilstücke in ihrem persönlichen Umfeld. Auch wenn vielen die gemeinsamen Busfahrten und das Wiedersehen mit alten Bekannten fehlte, fiel die Meinung zum „Ossiloop anners“ durchweg positiv aus. Die Läufer, ihre Familien und Freunde haben sich in den vergangenen drei Wochen dafür einiges einfallen lassen.
Der alte Genossenschaftsschuppen in Dunum findet im Laufe des Jahres wenig Beachtung. Auch gestern morgen schlummerte das Gebäude seinen Dornröschenschlaf. Die Treppe zur Laderampe ist grasbewachsen, die Fugen zwischen den Klinkern sind stellenweise zerbröckelt. Einmal im Jahr ist hier jedoch richtig was los. Denn schon seit der ersten Auflage 1982 ist der Schuppen Start- oder Zielort einer Ossiloopetappe. Seit vielen Jahren schenken dort die Dunumer Landfrauen Tee aus. Gestern morgen machten sich jedoch nur zwei Läufer bereit, um von dort auf ihre letzte Etappe des Ossiloop 2020 zu gehen: Heike Dirks und Edzard Wirtjes aus dem Orga-Team. Auf die Strecke geschickt wurden sie vom Dunumer Lauf-Urgestein Eibo Eiben, der standesgemäß mit Startklappe zur Stelle war.
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Auch wenn in diesem Jahr alles anders war, ziehen fast alle ein positives Fazit.
OSTFRIESLAND. (von Jochen Schrievers) Viele waren skeptisch, doch eigentlich alle sind letztlich froh, sich angemeldet zu haben. Der 39. Ossiloop liegt hinter den Athleten, die sich einiges haben einfallen lassen, um doch noch ein bisschen vom gewohnten Ossiloop-Gefühl abzubekommen. Geschichten, die sonst in den Bussen zu den Startorten und nach der Etappe in Richtung Heimat ausgetauscht worden sind, wurden diesmal per Whatsapp und Facebook erzählt. Und an den kleinen Geschichten, die den Ossiloop so besonders machen, hat es nicht gefehlt. Das lag nicht nur an den Läufern selbst, sondern auch an denen, die sonst im Zielbereich und an der Strecke die Athleten anfeuern. Zieleinläufe auf der eigenen Einfahrt und persönliche Fanclubs an der Strecke sorgten dafür, dass die Läufer motiviert blieben. Und wer von den etwa 3500 Startern hat nicht schon einmal davon geträumt, als Erster ins Ziel zu kommen, oder ein persönliches Begleitfahrrad zu haben. All das war in diesem Jahr möglich. Da jeder für sich alleine laufen musste, eröffneten sich zudem ganz neue Möglichkeiten. Laufen mit Kinderwagen oder Hund – alles kein Problem.
Die dezentrale Austragungsform erlaubte es auch Läufern, die nicht vor Ort sind, am Ossiloop teilzunehmen und so ein Stück Heimat zu importieren – wohin auch immer. Rund um den Globus wurde gelaufen. Und wer gar nicht ohne die Anfeuerungsrufe von Heino Krüger im Ziel auskam, der bekam zu jeder Etappe ein passendes Video geliefert. Der Ossiloop 2020 hat zwar allen Spaß gemacht, dennoch freuen sich fast alle schon jetzt darauf, im kommenden Jahr wieder im gewohnten Modus starten zu können. Denn ganz an das Original kam die neue Form eben doch nicht heran. Auch in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten werden die Läufer alleine auf den Strecken in Friesland, Ostfriesland und dem Rest der Welt unterwegs sein. Viele von ihnen werden dabei ihr neues Dörlopershirt tragen. Denn die begehrte Trophäe darf natürlich auch in einem Jahr, in dem fast alles anders ist, nicht fehlen.

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Sportverein - Mitgliederzahlen bleiben stabil
Renate Franzen wurde vom MTV-Vorsitzenden Henning Gralle für ihre Treue ausgezeichnet.BILD: Henning Janssen
WITTMUND. (ime/ah) Weiterhin stabil sind die Mitgliederzahlen des MTV Wittmund. Das berichtete der Vorsitzende Henning Gralle auf der Jahreshauptversammlung. 1132 Frauen und Männer gehören zu dem Verein, der 47 Übungsleiter hat. Gralle erklärte, dass alle Sportstätten wie gehabt genutzt werden, außer das Stadion, das derzeit umgebaut wird. Die Finanzlage des MTV hat sich positiv entwickelt, was vor allem der Anhebung der Mitgliedsbeiträge geschuldet ist. Großveranstaltungen, wie der Klinkerlauf, die Karateveranstaltung mit der ehemaligen Weltmeisterin Sophie Wachter verliefen sehr zufriedenstellend. Die Leichtathletin Fortuna Nkungue wurde kürzlich vom Leichtathletikverband für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Einen besonderen Dank sprach der Vorstand der Turnriege für ihre Aktivitäten bei der Ostfriesischen Turnshow in Aurich aus. Jörn Lumpe wurde für seine langjährige Arbeit im Turnkreis besondern gelobt.
Ausgezeichnet wurden an diesem Abend auch die anwesenden Mitglieder, die dem Verein über viele Jahre lange die Treue halten. Jürgen Alpert (50 Jahre), Hans-Joachim Ruskowski (50 Jahre) und Renate Franzen (60 Jahre) erhielten eine Urkunde und die goldene Ehrennadel des MTV.

Bei den anschließenden Wahlen wurden Jörn Lumpe (2. Vorsitzender), Heiner Kruse (2. Vorsitzender), Kassenwart Günter Rynka, Geschäftsführer Mike Hülswitt, Henning Janssen als Schriftführer, Bärbel Brummack als Jugendwartin und Astrid Rücker (Frauenwartin) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Unter dem Top Verschiedenes regte Danjel Hirsch an, den Verein noch mehr in den Fokus der sozialen Medien zu rücken (Instagram, Facebook). Henning Janssen bittet für das Orga-Team des Klinkerlaufes um Hilfe seitens der Mitglieder, da zwei Personen ihre Unterstützung beendet haben.
Auch die Corona-Pandemie war ein Thema. Der Spiel- und Trainingsbetrieb bim MTV Wittmund wurde vorerst bis zum 20. April ausgesetzt.
aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 31.03.2020 plus eigene Fotos

Auch im Jahr 2019 stellten sich zahlreiche Sportlerinnen und Sportler aller Altersgruppen wieder den Anforderungen für den Erwerb des vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verliehenen Deutschen Sportabzeichens. Und wieder gelang es insgesamt 115 jungen und älteren Menschen, die Vorgaben in den Disziplinen Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Schwimmen zu erfüllen und eine Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold zu erlangen. Viele von Ihnen erschienen am Donnerstag, dem 13. Februar 2020 im Schützenhof in Wittmund um die ersehnten Urkunden persönlich in Empfang zu nehmen.
Zunächst jedoch ließ der Sportabzeichen-Obmann des MTV, Kai Beuth, die Saison 2019 noch einmal Revue passieren. Danach bot der Sportabzeichentreff in 2019 insgesamt 35 feste Termine zum Trainieren und Ablegen der geforderten Leistungen im Stadion an der Breslauer Straße an. Im Zeitraum vom 06. Mai bis 30. Oktober standen jeweils montags und mittwochs in der Zeit von 18 bis 19 Uhr Prüferinnen und Prüfer des MTV bereit. Die Termine wurden wie gewohnt auf der MTV-Homepage angekündigt. Zusatztermine, hauptsächlich für die Disziplinen Radfahren und Walking wurden individuell abgesprochen. Als Kernteam des Sportabzeichentreffs standen Elisabeth Hauschild, Werner Richter und Kai Beuth wieder verlässlich zur Verfügung.
Im zurückliegenden Jahr haben insgesamt 115 Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 6 und 84 Jahren bei uns das Deutsche Sportabzeichen erworben. 78 Sportabzeichen entfielen auf Kinder und Jugendliche, 37 auf Erwachsene. 10 Familien haben es dieses Mal geschafft, Familienurkunden zu erwerben. Die Anzahl dieser Urkunden hat sich gegenüber dem Vorjahr gar verdoppelt.

Der 1. Vorsitzende des MTV, Henning Gralle, setzte mit seiner Tradition fort und ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, allen Beteiligten seinen Dank auszusprechen und bei der Übergabe der Urkunden zu unterstützen. Doch zunächst galt es, eine besondere Ehrung für eine besondere Leistung vorzunehmen: Oltmann Klöker absolvierte 2019 die 50. Wiederholung seiner sportlichen Leistungsprüfung und wurde mit der Ehrennadel „Bicolor 50“ des DOSB gewürdigt. Zu diesem besonderen Anlass war eigens die Sportabzeichen-Beauftragte des KSB Wittmund, Frau Heike Seufer erschienen. Sodann wurden auch die übrigen Urkunden verliehen.


Der Sportabzeichentreff 2020 sollte in diesem Jahr am Montag, dem 04. Mai beginnen und am Mittwoch, dem 07. Oktober enden (33 Termine). Als Hauptaustragungsort kann das Stadion an der Breslauer Straße in 2020 wegen der dort stattfindenden Bauarbeiten nicht genutzt werden. Wir werden daher für die vor uns liegende Saison auf die Sportstätte des Wittmunder Schulzentrums gegenüber der BBS-Sporthalle ausweichen, die wir dankenswerter Weise für unsere Zwecke nutzen dürfen.
Die Umsetzung unserer Planungen ist derzeit jedoch völlig offen und hängt im Weiteren vom Verlauf der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen für das öffentliche Leben in unserer Gesellschaft ab. Der tatsächliche Beginn des Sportabzeichentreffs 2020 wird umgehend über Presse und Homepage bekanntgegeben, sobald es möglich ist. Bis dahin wünschen wir allen Sportlerinnen und Sportlern gute Gesundheit und ein baldiges Wiedersehen.
Training - Bricht die Fachkraft weg, ist die Sportsparte schnell in Bedrängnis
Thomas Breves und Jens Schipper
Der Heidmühler FC hat aktuell ein Problem in der Leichtathletik. Auch der MTV Wittmund stößt an seine Grenzen.
FRIESLAND/WITTMUND. Der Corona-Virus hat dafür gesorgt, dass der Trainings- und Spielbetrieb bei nahezu allen Vereinen eingestellt worden ist. Doch bei den Clubs steht das Leben deshalb noch lange nicht still. Viele Sparten müssen sich mit drängenden Fragen beschäftigen, einige haben schwerwiegende Probleme, die sie bislang nicht lösen konnten und möglicherweise auch während der Zwangspause wohl nur schwerlich lösen werden. Ein Mangel, der die Vereins- und Spartenverantwortlichen immer umtreibt, ist der der Übungsleiter. Ausbildungskurse beim Kreissportbund werden alljährlich angeboten, doch helfende Hände, zum Beispiel als Trainer einer Fußballmannschaft oder Leiter einer Turngruppe sind nicht immer leicht zu finden. Hart trifft es eine Sparte immer dann, wenn ihr Traineraushängeschild kürzer treten möchte oder ganz aufhören will. Gerd Remmers kann dieser Tage ein Lied davon singen. Der Leiter der Leichtathletiksparte des Heidmühler FC weiß derzeit nicht genau, wie er das Angebot zukünftig aufrecht erhalten soll.
Denn sein wichtigester Mann, Steffen Klaudius, hat signalisiert, dass er sein Programm aus gesundheitlichen Gründen deutlich herunter schrauben möchte. Klaudius ist insbesondere im Jugendtraining der Leichtathleten kaum wegzudenken. „Mit ihm haben wir wirklich Glück gehabt“, sagt Remmers und erinnert sich dabei an die Zeit zurück, als dem HFC schon einmal zahlreiche Trainer wegbrachen. Klaudius fing dies alles auf und schaffte es sogar, Sportler auszubilden, die im nationalen Leichtathletik-Geschehen eine entscheidende Rolle spielen. So wie Lale Eden, die mittlerweile zur deutschen Hochsprungelite zu zählen ist, aber in jungen Jahren auch in der Sparte kräftig ausgeholfen hat.
„Die Jugendlichen wachsen bei uns immer aus der Übungsleiterrolle heraus. Entweder sie sind zu gut, so wie Lale, oder sie gehen irgendwann studieren“, erklärt Remmers. Das Problem: eine so hochkomplexe Sportart – wie zum Beispiel Leichtathletik – lässt sich nicht in kurzer Zeit an einen neuen potenziellen Übungsleiter vermitteln. Technische Abläufe und Fertigkeiten werden über Jahre immer wieder geübt. Ein Trainer muss haargenau wissen, wie eine Bewegung in verschiedene Phasen zerlegt werden kann und wo es dann Möglichkeiten gibt, an den Stellschrauben zu drehen. „Ich brauche jetzt einen erfahrenen Trainer, der sich einbringen kann und auch das Organisatorische im Auge hat“, erklärt Gerd Remmers. „Wir buhlen aber mit vielen anderen gemeinsam. Wir sind ja nicht Hannover oder Wolfsburg, auch wenn wir auf Niedersachsenebene durchaus eine Rolle spielen. Aber selbst das reicht nicht“, umreißt er ein gravierendes Hindernis.
Remmers steht mit dem Übungsleiterproblem nicht alleine da. Auch der MTV Wittmund stößt im benachbarten Landkreis mit seiner Leichtathletik-Sparte an die Grenzen des Machbaren. Den etwa 50 aktiven Kindern und Jugendlichen stehen mit Gertrud Kollenbroich und Yasser Ahmad lediglich zwei lizenzierte Übungsleiter gegenüber. Unterstützung erhalten sie von zwei ausgebildeten Sportassistenten – ein weiterer steht zudem in den Startlöchern. Doch meist endet diese Unterstützung der potenziellen Übungsleiter mit dem Beginn eines Studiums fernab der Harlestadt. „Mittelfristig wird man gucken müssen, ob es eventuell nicht Sinn macht, wenn die wenigen Vereine aus der Umgebung, die noch Leichtathletik anbieten, ihre Kräfte bündeln“, blickt Kollenbroich voraus – wie auch schon bei der Förderung des Ausnahmetalentes Fortuna Nkengue. Denn vor dem Wechsel auf das Sportinternat in Hannover hatte sich die junge Wittmunderin bereits regelmäßig auf der Hochsprunganlage in Schortens – unter der Leitung des HFC-Trainers Steffen Klaudius – auf ihre Wettkämpfe vorbereitet.
Händeringend nach Helfern wird auch beim MTV Jever gesucht. Die Turnsparte boomt. Auf der nun abgesagten Jahreshauptversammlung des Clubs wollte der Vorsitzende Stefan König eigentlich neue, beeindruckende Zahlen vom Gerätturnen präsentieren. Spartenleiterin Jeanette Weigert muss immer wieder Eltern und Kinder vertrösten. Nicht alle können bei ihr aufgenommen werden. Es fehlt neben ausreichend Hallenzeiten auch qualifiziertes Personal. „Wir sind immer in Not“, sagt Weigert. Gerade in fachspezifischen Sportarten – wie Turnen, Leichtathletik oder auch Judo – ist das Lehren ohne Vorkenntnis schwerlich machbar. In allgemeinen Sportgruppen sei das möglich, wenn es pädagogische Vorkenntnis gibt.
„Die Ausbildung von Übungsleitern nimmt sehr viel Zeit in Anspruch“, erklärt die Spartenleiterin des MTV, „gerade das macht es so schwierig bei uns.“ Als sie die Abteilung vor einige Jahren übernommen hatte, entschied sie sich schnell, schon den Turnnachwuchs mit einzubinden. Ab zwölf Jahren ist das grundsätzlich möglich. Über die Kreis- und Landessportbünde wird dann die Ausbildung zum Vereinssportassistenten organisiert. „Die Jugendlichen werden in die Lage versetzt, eine Gruppe zu leiten. Die haben da auch Bock drauf“, sagt Weigert. Später brechen diese Kräfte allerdings oftmals wegen Studium oder Ausbildung weg. „Wir hoffen natürlich, dass die alle irgendwann zurückkommen“, sagt die Spartenleiterin.
aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 21.03.2020