Regen und fehlende Shirts trüben die Stimmung in Bensersiel


BENSERSIEL. Die 41. Auflage des Ossiloop ist beendet. Die sechste Etappe von Dunum nach Bensersiel sollte die große Laufparty werden. – doch daraus wurde nichts. Schon auf den vorherigen Etappen säumten deutlich weniger Zuschauer als in den Vorjahren die Strecke. Auf dem letzten Teilstück trotzten nur wenige Hartgesottene dem Regen. Auch für die Läufer waren die Bedingungen alles andere als ideal.

Regen schon vor dem Start

„In den Regen rein zu laufen ist das eine. Das kann ja auch ganz lustig sein, aber schon vor dem Start nasse Füße zu haben, ist nicht so schön“, sagte Katharina Saathoff über die Bedingungen.

Die junge Läuferin vom Laufclub Braunschweig dominierte die weibliche Konkurrenz nach Belieben. „Ich hab heute etwas langsamer gemacht“, sagte sie im Ziel. Trotzdem gewann sie auch die sechste Etappe und hatte in der Gesamtwertung gut 26 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Verena Coordes. Ihr „Bummeltempo“, wie sie 3:45 Minuten pro Kilometer bezeichnete, lag aber nicht am Regen. Am Sonntag stand für sie noch der Start bei der Landesmeisterschaft über zehn Kilometer in Lingen auf dem Programm.

Bei den Männern triumphierte einmal mehr Andreas Kuhlen. Auch wenn er mit Johannes Wiltfang von den Pewsumer Windhunden harte Konkurrenz hatte, entschied er alle sechs Etappen für sich.

Nur 734 Läufer kommen durch

Der wahre Ossiloop findet für die meisten jedoch deutlich hinter der Spitze statt. Athleten aus Lauftreffs, Vereinen, Firmen, Schulen und Nachbarschaften messen sich untereinander und tragen ihr ganz eigenes Rennen aus. Jubiläen wie die 100. oder gar 150. Etappe sind da mehr wert, als Spitzenzeiten. Aber auch hier hielt sich die Begeisterung in diesem Jahr in Grenzen. Absolvierten 2019 noch mehr als 2300 Läufer alle sechs Etappen, verdienten sich diesmal lediglich 734 Athleten ihr Dörlopershirt – so wenige wie seit 22 Jahren nicht mehr. Wurden die Andenken mit dem besonderen Design sonst schon im Zielbereich übergestreift und als Trophäe für die Mühen und Leiden stolz präsentiert, müssen die Sportler diesmal noch darauf warten. Angebliche Probleme in der Produktion hätten dazu geführt, dass die Shirts nicht rechtzeitig geliefert wurden. Das teilte Organisator Edzard Wirtjes auf der Internetseite des Ossiloop mit. Er selbst fehlte – wie auch die Shirts – in Bensersiel. Aufgrund einer Corona-Infektion musste er zu Hause bleiben.

Damit passten das Wetter und die weiteren Pannen zum diesjährigen Gesamtbild. Die ganz große Laufparty blieb jedenfalls aus.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 23.05.2022

Die Wittmunder Läufer

OSTFRIESLAND.
 (CSA) In der zweiten Woche des Ossiloop stehen am Dienstag und am Freitag die Etappen drei und vier auf dem Programm. Zunächst wird am Dienstagabend von Bagband nach Holtrop gelaufen.

Nach der mit 8,6 Kilometern kürzesten Strecke von Holtland zum Gut Stikelkamp, folgt nun das längste Teilstück. Gestartet wir wie immer um 19 Uhr. Los geht’s an der Kreuzung Auricher Landstraße/Dorfstraße in Bagband. Die Strecke führt die Läufer anschließend über eine Distanz von 11,9 Kilometern nach Holtrop. Das Ziel befindet in der Baumstraße, in der Nähe der Evangelischen Kirche.

Andreas Kuhlen vom Braunschweiger Laufclub ist nach zwei Etappensiegen auch Gesamtführender mit einer Zeit von 1:04:05 Stunde. Am dichtesten auf den Fersen ist ihm Matthias Heinken (Raiffeisen-Volksbank/1:04:22 Std.) als Zweiter. Gesamtdritter ist Johannes Wiltfang (Pewsumer Windhunde/1:04:22 Std.).

Bei den Frauen dominiert Katharina Saathoff das Starterfeld. Die 21-Jährige startet wie Andreas Kuhlen für den Braunschweiger Laufclub und ist im Gesamtklassement Siebte. Die gebürtige Ostfriesin ist die ersten beiden Etappen in einer Gesamtzeit von 1:07:42 Stunde gelaufen und bereits jetzt einen Vorsprung von 9:27 Minuten auf Verena Coordes (TuS Weene), die zweitschnellste Frau. Coordes liegt im gesamten Starterfeld auf Rang 32.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 10.05.2022

HOLTLAND. (tob) Der Erfinder des Etappenlaufs von Leer ans Meer nach Bensersiel, Klaus Beyer, ist Namenspate des zweiten Teilstücks beim Ossiloop. Heute Abend um 19 Uhr fällt in Holtland der Startschuss für die 8,6 Kilometer lange Etappe. Beinahe schon eine Sprintstrecke dürfte die kürzeste der insgesamt sechs Etappen für die beiden Führenden sein. Andreas Kuhlen und Katharina Saathoff werden zumindest alles daran setzen, auch nach dem Zieleinlauf auf Gut Stickelkamp die Spitzenpositionen inne zu haben.

Andreas Kuhlen lief am vergangenen Dienstag mit elf Sekunden Vorsprung über die Ziellinie auf dem Sportplatz in Holtland. Ihm dicht auf den Fersen ist ein Verfolgertrio. Mahmud Ibrahim (Emder LG), Matthias Heinken (Raiffeisen-Volksbank) und Johannes Wiltfang (Pewsumer Windhunde) warten nur auf einen Fehler des Titelverteidigers von 2019. Die drei Läufer trennen untereinander nur vier Sekunden.

Für die Führende im Feld der Frauen dürfte auch die zweite Etappe eine klare Angelegenheit werden. Schon auf dem ersten Teilstück lief die 21-jährige Katharina Saathoff (Braunschweiger Laufclub) ein ganz starkes Rennen und kam mit fast fünf Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten Lokalmatadorin Verena Coordes (TuS Weene) ins Ziel. An ihr wird mit Blick auf den Gesamtsieg wohl kein Weg vorbei gehen.

Maus "Anzeiger für Harlingerland" vom 06.05.2022

Nach dem ersten 10,5 Kilometer-Lauf am 3. Mai von Logabirum nach Holtland folgen jeweils freitags und dienstags weitere fünf Etappen:

2. Etappe Holtland – Gut Stiekelkamp Freitag, 6. Mai (8,6 Kilometer)

3. Etappe Bagband – Holtrop Dienstag, 10. Mai (11,9 Kilometer)

4. Etappe Aurich – Aurich Freitag, 13. Mai (10 Kilometer)

5. Etappe Plaggenburg – Dunum Dienstag, 17. Mai (11,3 Kilometer)

6. Etappe Dunum – Bensersiel Freitag, 20. Mai (11,2 Kilometer)

 

Morgen beginnt der Ossiloop in Logabirum – Rund 1000 Teilnehmer

OSTFRIESLAND. (OLI) Es ist das Lauf-Event in Ostfriesland – der Ossiloop. Und nach zwei Jahren Zwangspause schnüren morgen erstmals wieder Läufer ihre Schuhe für eine weitere Auflage der Veranstaltung mit Kultfaktor.

Um 19 Uhr fällt am Dienstag der Startschuss für die erste Etappe von Leer nach Holtland. Gut 1000 Teilnehmer haben sich dafür angemeldet – wesentlich weniger als in den Vorjahren. Mehr als 3000 waren es im Jahr 2019. Das Orga-Team um Edzard Wirtjes rechnet die zaghaften Anmeldungen unter anderem der Vorsicht der Unternehmen zu, um mögliche Ansteckungswellen zu vermeiden. Ein weiterer Faktor könnte auch die viel diskutierte Anhebung der Startgebühr sein und dass das offizielle T-Shirt separat gekauft werden muss. „Wir haben Preissteigerungen von 20 bis 100 Prozent bei unseren Hauptkostenpunkten zu verzeichnen“, verteidigte Edzard Wirtjes. So sei etwa die Firma, die für die Auswertung der Zeiten verantwortlich zeichnet, um 30 Prozent teurer geworden. „Es passen alle ihre Preise an“, sagte Wirtjes mit Blick auf die schwierigen Corona-Jahre für viele Firmen. Ferner möchte er den Ossiloop nach eigenen Angaben aber auch nachhaltiger aufstellen. Deshalb hat das offizielle Lauf-Shirt einen Öko-Tex-Standard. „Das wird nicht in China produziert“, sagt Wirtjes. Die Folge: Die Anschaffung habe sich um mehr als 100 Prozent verteuert. Das könne man nicht mehr mit der Startgebühr abdecken.

Die Gründe für ausbleibende Anmeldungen sind sicherlich vielfältig und individuell.

Viele Teilnehmer des 41. Ossiloops werden froh sein, dass fast ohne Einschränkungen gelaufen werden kann. Zwar stand Anfang des Jahres auch schon fest, dass die Kultveranstaltung in Präsenz stattfinden würde, aber zu der Zeit wurde noch mit vielen Auflagen gerechnet – 2G, separierte Startgruppen und keine Zuschauer. Nach dem sich immer mehr Lockerungen durchsetzten, kann der Ossiloop nun fast wie gewohnt stattfinden – Maskenpflicht gilt nur noch in den Bussen.

Von Leer ans Meer

Corona hatte aber auch Einfluss auf die Streckenführung, denn eigentlich wäre es nach dem üblichen Turnus wieder vom Meer nach Leer gegangen. Um aber größere Menschenansammlungen bei einem Finale in Leer zu verhindern, entschied sich das Team, auf das weitläufigere Ziel in Bensersiel zu setzen.

Los geht es also morgen in Logabirum, genauer gesagt auf dem Sportplatz an Feldstraße bei der Grundschule. Dazu weisen die Organisatoren und das DRK erneut darauf hin, dass es auf der ersten Etappe die meisten Vorfälle wegen Überlastungen gebe. „Ob Erstläufer, oder Ambitionierte: Einige haben in diesem Jahr auch Corona gehabt, die müssen besonders vorsichtig sein. Auf der ersten Etappe kann man den Ossiloop weder gewinnen noch schaffen, aber möglicherweise verlieren.“

Nach dem ersten 10,5 Kilometer-Lauf folgen jeweils freitags und dienstags weitere fünf Etappen: 2. Etappe Holtland – Gut Stiekelkamp Freitag, 6. Mai (8,6 Kilometer) 3. Etappe Bagband – Holtrop Dienstag, 10. Mai (11,9 Kilometer) 4. Etappe Aurich – Aurich Freitag, 13. Mai (10 Kilometer) 5. Etappe Plaggenburg – Dunum Dienstag, 17. Mai (11,3 Kilometer) 6. Etappe Dunum – Bensersiel Freitag, 20. Mai (11,2 Kilometer)

Tagesläufer können sich auch noch spontan anmelden - Ab 17:00 Uhr am Veranstaltungstag im Startbereich möglich

Wer spontan als Tagesläufer teilnehmen möchte, hat am jeweiligen Veranstaltungstag noch die Möglichkeit dazu. Ab 17 Uhr werden die Anmeldungen im Startbereich angenommen. Außerdem können auf www.ossiloop.eu und www.spass-mit-sport.de auch die Anmeldeformulare genutzt werden.

„Ossiloop anners“ findet erneut statt

Aus der Corona-Not geboren, hat auch der „ossiloop anners“ seine Fangemeinde gewonnen. Deshalb wird der virtuelle Lauf per App auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Im Juni stehen dann die sechs Etappen auf dem Programm, wobei auch Präsenzläufe integriert werden können. „Man kann man schon fast von einer Hybridveranstaltung sprechen. Integriert sind der Kleinbahnlauf (10. Juni – TuRa 07 Westrhauderfehn), der Auricher Citylauf (17. Juni – Agentur Pulsschlag), der Mittsommernachtslauf (21. Juni – Spaß mit Sport) und Filsum löppt (24. Juni – BW Filsum)“, schreiben die Organisatoren. Online-Anmeldungen dafür auf:

Mehr Informationen unter: www.spass-mit-sport.de

Aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 02.05.2022

LEICHTATHLETIK - „Echter“ Ossiloop für Mai geplant – Von Leer nach Bensersiel nach dreijähriger Pause

 
 
Der letzte „echte“ Ossiloop führte die Teilnehmer 2019 durch Ostfriesland.ARCHIVBILD: Christoph Sahler

 

OSTFRIESLAND. (AH) Nach einem ersten Termin mit dem Ordnungsamt des Landkreises Leer blickt Edzard Wirtjes, Leiter der Organisation von Fortuna Logabirum und Spaß mit Sport, optimistisch Richtung einer „normalen“ Austragung des Ossiloops 2022. Normal heißt dabei: Es wird in diesem Jahr vom 3. bis 20. Mai voraussichtlich vor Ort – von Leer nach Bensersiel – und nicht „digital“ gelaufen.

Hygienekonzept steht

Dazu wurde ein Hygienekonzept für den Ossiloop erstellt, das in Abstimmung mit dem Landkreis Leer an die Landkreise Aurich und Wittmund weitergeleitet wurde. „Dabei sind die Behörden hilfreich und kooperativ“, bestätigte Wirtjes. Das Hygienekonzept beinhaltet, dass alle Teilnehmer und Helfer zweimal geimpft und zusätzlich geboostert sein müssen. Es wird in Startgruppen von maximal 500, eventuell auch 250 Teilnehmern im Abstand von zehn bis 15 Minuten gestartet. Es gilt die FFP-2-Maskenpflicht bis zum Startschuss, sowie nach dem Zieleinlauf und in den Anreisebussen. Der Zutritt zum Start- und Zielbereich ist nur Teilnehmern und Helfern gestattet. Zuschauer sind nicht zugelassen. Für die Teilnehmer, die mit dem Bus anreisen, gelten die Regeln des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), die eine FFP-2-Maskenpflicht vorschreiben.

Wirtjes zuversichtlich

„Die Möglichkeiten der Teilnehmerversorgung im Ziel und die T-Shirt-Ausgabe in Bensersiel werden kurzfristig gelöst und hängen von der aktuellen Lage ab“, erklärte Wirtjes weiter. Für die Kontrolle der Maßnahmen, wie dem Nachweis des Impfstatus und der Einlasskontrolle im Start-/Zielbereich, ist der Ausrichter verantwortlich. „Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu“, sagte Edzard Wirtjes, der trotzdem zuversichtlich ist, dass es den Ossiloopern nach drei Jahren wieder möglich ist, gemeinsam zu laufen und sich zu treffen.

Ungewissheit bleibt

Als besondere Herausforderung sieht Wirtjes die Koordination der Startgruppen und die Anmeldung: „Es macht wenig Sinn, wenn ein Bus zum ersten Start kommt und Teilnehmer für den vierten Start mitfahren. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Ausschreibung, die dann möglichst schnell rausgehen soll.“ Trotz aktuell teils optimistischer Rechenmodelle für das Frühjahr, bleiben die Entwicklungen nicht kalkulierbar und die Möglichkeit der Absage besteht auch kurzfristig. Weitere Absprachen und Anpassungen planen die Organisatoren für den März.

Mehr Infos unter www.ossiloop.eu

aus "Amzeiger für Harlingerland" vom 17.01.2022

 

LEICHTATHLETIK - Ostfriesen ziehen in Laufduell den Kürzeren

OSTFRIESLAND. (Christoph Sahler) Im Laufduell der Schwaben vom Einstein-Marathon gegen die Ossiloop-Ostfriesen haben sich die Teilnehmer aus Baden-Württemberg durchgesetzt. Mit deutlichem Vorsprung gelang den Schwaben die Revanche für die Niederlage in der ersten Auflage des virtuellen Lauferlebnisses im vergangen Jahr. Vom 19. Dezember bis zum vergangenen Sonntag, 9. Januar, waren alle Läufer, Wanderer und Spaziergänger aus Nord- und Süddeutschland dazu aufgerufen, ihre zurückgelegten Strecken online zu erfassen.Dabei war es egal, ob jemand mehrere Kilometer am Stück joggen ging oder die abendliche Runde mit dem Hund drehte. Ein Blick auf die Starterliste verrät, dass das Duell auch über die Grenzen Ostfrieslands und Baden-Württembergs hinaus großen Anklang gefunden hat.

Doch das gemeinsame Motto blieb unerreicht: Wer ist zuerst auf dem Mond und legt 405 500 Kilometer zurück? Außerdem sollten insgesamt eine Million Kilometer zusammenkommen. Die Ostfriesen schafften 222 746 km und blieben hinter den Schwaben, die 310 990 km zurücklegten. Damit beträgt das Gesamtergebnis 533 736 Kilometer.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 11.01.2022

 

Aktive des MTV Wittmund tragen viele gelaufene Kilometer zum Gesamtergebnis bei

Nachdem im letzten Jahr die Ostfriesen die Nasen beim Kräftemessen mit den Schwaben vorne hatten, fuhren diese bei der neuerlichen Auflage der Läufer- und Walker-Challenge einen deutlichen Sieg ein. Die Schwaben konnten diesmal deutlich mehr Läufer zur Teilnahme motivieren. Am Ende hatten die Schwaben 310.990,00 km und die Ostfriesen 223.621,62 km zu Fuß laufend, walkend oder einfach gehend hinter sich gebracht. Als Ziel war vereinbart worden: "Wer ist zuerst auf dem Mond (405.500 km)?". Dieses Ziel hat keine der beiden Mannschaften allein erreicht, es aber gemeinsam mit einer Gesamtstrecke von 534.685,62 gelaufenen Kilometern deutlich übertroffen.

Auch die Leistungen der Läufer des MTV Wittmund können sich sehen lassen.1.734,82 Kilometer haben sie seit dem 19.12.21 zurückgelegt und damit ordentlich zum Ergebnis der Ostfriesen beigetragen. Für alle Teilnehmer war dieser Wettbewerb ein guter Grund, trotz teilweise schlechten Wetters und glatter Straßen die Lauf- oder Wanderschuhe zu schnüren und ihre Strecken zu absolvieren. Und abgemachte Sache ist: Für den nächsten Winter ist ein erneutes Kräftemessen der Ostfriesen mit den Schwaben geplant.

 

EHRENAMT - Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich der Dunumer für die Sportler Ostfrieslands / Bernd Kollenbroich vom MTV-Wittmund übernimmt Vorsitz im Leichtathletikkreis Wittmund

 

 
Von Jochen Schrievers

DUNUM. Eibo Eiben ist ein Phänomen. Er ist immer in der ersten Reihe zu finden, wenn etwas zu tun ist oder Hilfe gebraucht wird. Dabei steht er jedoch nie im Vordergrund. Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich der 78-Jährige ehrenamtlich im Sport, bei der Kirche, dem Sozialverband und hilft bei allem, was in seinem Heimatort Dunum so anfällt. Um Ämter hat er sich nie gerissen, sie aber immer übernommen, wenn es der Sache diente. Während andere Auszeichnungen und Ehrungen sammelten wie Briefmarken, wurde Eiben oft übersehen. Gestört hat ihn das nicht, dafür ist er zu bescheiden

Auch im Leichtathletikverband blieb er lange Zeit unter dem Radar. Erst 2017 erhielt er die Silberne Ehrennadel, nun erfolgte die Auszeichnung in Gold. „Eigentlich hätte Eibo schon alle Ehrungen haben müssen“, sagte Wolfgang Budde, Vorsitzender des Leichtathletikbezirks Weser Ems. Aber keiner hatte den Antrag gestellt und so blieben die Auszeichnungen aus.

Vom Fußballplatz auf die Laufstrecke

Begonnen hat Eiben als Fußballer. Mit zehn Jahren lief er erstmals für den SC Dunum über den Platz. Mit Mitte 20 wurde er Fußballobmann im Verein, war viele Jahre Jugendwart und ist noch immer als Trainer und Betreuer im Einsatz. Als vor gut 50 Jahren die Fußballer erstmals zum Waldlauf eingeladen wurden, entdeckte Eiben seine zweite sportliche Leidenschaft. Schon bei seinem ersten Einsatz gewann er auf der 3080 Meter langen Strecke im Schooer Wald. 1972 bat der bisherige Organisator Gerd Sacknieß Eiben, die Arbeit fortzuführen. Eiben sagte zu und übernahm sein erstes Ehrenamt in der Leichtathletik. Viele weitere folgten.

Marathon unter drei Stunden

Doch der Dunumer war und ist eigentlich Sportler und nicht Funktionär. Und so schnürt er bis heute seine Laufschuhe. Im Laufe der Jahrzehnte gab es einige Höhepunkte, auf die Eiben gerne zurückblickt. 1978 lief er seinen ersten Marathon in der Krummhörn. Er ging in New York, Hannover, Hamburg und Berlin an den Start und lief die 42,195 Kilometer unter drei Stunden. Beim Ossiloop ist er seit der Premiere 1982 dabei und hat inzwischen mehr als 180 Etappen absolviert.

Als Funktionär aus den Reihen der Sportler hat er in den vergangenen gut 50 Jahren viel bewegt. Den Vorsitz im Leichtathletikkreis Wittmund hat er inzwischen an Bernd Kollenbroich abgegeben. Auch aus dem Vorstand der Leichtathletikregion Ostfriesland wollte er sich zurückziehen. Doch aus dem geplanten Ruhestand wird vorerst nichts. Seine Vorstandskollegen wollten ihn nicht gehen lassen und wählten ihn zum Volkslaufwart. Eibo Eiben wird eben noch immer gebraucht.

 ausa "Anzeiger für Harlingerland" vom 15.12.2021
 

LEICHTATHLETIK - Wittmunder mit deutlichem Sieg beim Landkreis-Vergleich

WITTMUND. Etwas mehr als drei Wochen haben Läufer aus den ostfriesischen Landkreisen Wittmund, Aurich, Leer und der kreisfreien Stadt Emden Kilometer gesammelt. Nun steht fest, welcher Kreis am besten zu Fuß ist. Und die Entscheidung war nicht einmal knapp. Die Wittmunder haben die anderen Kreise klar in die Schranken verwiesen. Dabei wurde die erlaufene Distanz ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt. Die Auricher haben mit rund 48 000 Kilometern die größte Strecke absolviert, doch da Wittmund nur knapp ein Drittel der Einwohner hat, reichten die 28 000 Kilometer zum deutlichen Sieg. Für die meisten Teilnehmer war der Vergleich aber ohnehin eher ein schöner Anreiz, in Zeiten ohne andere Wettkämpfe die eigene Trainingsleistung nach oben zu schrauben. Mit 130 000 Kilometern Gesamtleistung haben die Kreise gemeinsam bewiesen, dass Ostfriesland Läuferland ist – und das nicht nur beim Ossiloop. 

Die Läufer aus dem Landkreis Wittmund haben es wieder einmal allen gezeigt. Beim Vergleich der ostfriesischen Kreise gab es einen eindeutigen Sieg nach Punkten. Spannend bis zum Ende blieb es im Kampf um Platz zwei. Noch wenige Stunden vor dem Ende der Aktion lagen Aurich, Leer und Emden nahezu gleichauf. Am Ende hatten die Auricher knapp die Nase vorn.

Gewertet wurden die Kilometer pro Einwohner. Da Wittmund mit knapp 57.000 Einwohnern deutlich weniger potenzielle Läufer hat als Aurich (190.000), brachte jeder absolvierte Kilometer gut dreimal so viele Punkte ein. Aurich steuerte mit gut 48.000 Kilometern zwar deutlich mehr zur Gesamtstrecke bei, in der Endabrechnung waren die Wittmunder mit ihren 28.000 Kilometern jedoch nicht zu stoppen.

Initiiert wurde der Vergleich von Ossiloop-Organisator Edzard Wirtjes, der die Landräte Holger Heymann (Wittmund), Matthias Groote (Leer), Olaf Meinen (Aurich) und den Bürgermeister der kreisfreien Stadt Emden, Tim Kruithoff, schnell von der Idee überzeugte. Vor allem Holger Heymann nahm den sportlichen Vergleich ernst und steuerte in den vergangenen gut drei Wochen selbst mehr als 200 Kilometer zum Sieg der Wittmunder bei. Matthias Groote lief gleich zu Beginn eine Ehrenrunde, doch es blieb bei etwa 14 Kilometern. Die anderen beiden schnürten ihre Schuhe nicht.

Irgendwo kommt der Wind immer von vorne

Gut unterwegs war auch Alfred Doden. Als Leiter der Sparte Gesundheitssport und Leiter des Lauftreffs des TuS Holtriem ist er eigentlich ein Freund des Sports in der Gruppe. „Aber das ist ja zur Zeit nicht erlaubt“, sagt er. Müßiggang ist für Doden trotzdem ein Fremdwort. Den ehemaligen Heuboden seines Hauses in Holtgast hat er zum Fitnessstudio umgebaut. Doch nicht nur an den Geräten ist er fleißig. Auch auf der Laufstrecke ist er bei Wind und Wetter unterwegs. Etwa 15 Kilometer ist die Runde auf seiner Heimstrecke lang. Dass ihm entlang des Deiches regelmäßig der Wind ins Gesicht bläst, stört ihn nicht. „Irgendwo kommt der Wind ja immer von vorne“, kommentiert er grinsend. An das Laufen ohne Begleitung hat er sich schnell gewöhnt. So kann er sein Tempo anschlagen und die Strecke vorgeben. Dennoch hofft er, dass er bald wieder mit seinen Mitstreitern des TuS Holtriem unterwegs sein kann.

Blick richtet sich in der Liste nach oben

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, sei der Landkreis-Vergleich genau das Richtige gewesen, erläutert Doden. Alleine laufen und sich trotzdem mit anderen vergleichen können – ein ebenso einfaches wie geniales Prinzip. „Auf sowas kann auch nur Edzard kommen“, lobt Doden die Initiative des Ossiloop-Organisators. Und beim Vergleich mit anderen richtet sich der Blick stets auf die Athleten, die in der Liste weiter oben stehen. „Das ist ja nicht nur bei mir so, das erzählen alle, mit denen ich über den Vergleich rede“, sagt Doden. Auch wenn er nicht mit Spitzenreiter Andreas Pfaff konkurrieren will, ist er beeindruckt von der Ausdauer des Aurichers. 674 Kilometer gehen auf das Konto Pfaffs.

Normalerweise holt Doden seine Laufschuhe zwei bis drei Mal pro Woche aus dem Schrank. Im Rahmen des Landkreis-Vergleichs hat er sein Pensum aber nach oben geschraubt. „Ich bin etwa 20 Prozent mehr gelaufen“, erläutert der Holtgaster. Als Ansporn sei die Aktion super gewesen, fügt er hinzu. Am Ende brachte Doden es immerhin auf 170 Kilometer und gehört damit zur erweiterten Spitzengruppe. Viele alte Weggefährten und Athleten, die unter anderem beim Ossiloop recht weit vorne in den Ergebnislisten zu finden sind, ließ er hinter sich.

Zur Zeit genau das richtige

Dass die Aktion insgesamt so gut angenommen wurde, liege an der aktuellen Situation, ist sich Doden sicher. Da alle auf die gewohnten Wettkämpfe und die Trainingseinheiten in den Lauftreffs verzichten müssen, sei der Landkreis-Vergleich der bestmögliche Ersatz. „In normalen Zeiten hätte wohl kaum jemand mitgemacht“, mutmaßt Doden. So hat die Aktion aber viele dazu gebracht, den einen oder anderen Kilometer mehr zu laufen als sie es sonst getan hätten.

Ein Blick in die sozialen Medien unterstreicht seine Einschätzung. Auf Facebook und Instagram teilen Läufer aller Altersklassen ihre Strecken, Zeiten und Ergebnisse. Die persönlichen Ziele sind dabei recht unterschiedlich. Die einen genießen beim Laufen die Natur und posten Bilder von den schönen Ecken Ostfrieslands, die sie dabei entdeckt haben. Andere zeigen sich mit ihren Familien auf der Strecke oder teilen die erreichten Kilometer. Gerade in den vergangenen Tagen haben viele noch einmal kräftig nachgelegt, um bestimmte Marken zu knacken. Ob 50, 100 oder 200 Kilometer spielt dabei keine Rolle. Anerkennung, Lob und aufmunternde Worte in den Kommentaren sind der Lohn für die Mühen. „Macht ihr eigentlich auch Mal ne Pause?“, wurde unter einem Laufbild gefragt. Die Antwort ist einfach: Nein. Ostfriesland ist Läuferland, das hat der Vergleich einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Doch bei aller Begeisterung für den Landkreis-Vergleich warten alle darauf, endlich wieder gemeinsam auf die Strecke gehen zu können.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 26.05.2021



Wittmund klar vorn – alle anderen kämpfen um Platz zwei / Inzwischen ist die 100.000 km Marke bereits erreicht / Auch MTV-Läufer mit dabei

Beim ersten Landkreisvergleich für Fußbewegte zeichnet sich ein klarer Erfolg des Landkreis Wittmund ab. Die Wittmunder liegen (Stand Montag, 17.5. - 15:00) mit 33500 Punkten klar vor Aurich (16993), Leer (16470) und Emden (15504). Der von Spaß mit Sport (Edzard Wirtjes) nach dem Vorbild des Stadtradelns für Radfahrer organisierte Vergleich läuft seit dem 2.5. und geht noch bis zum 25. Mai. So lange können alle Teilnehmer ihre täglichen Fußkilometer eintragen, dabei ist egal, ob sie schnell rennen, mit dem Hund gehen, zur Arbeit walken oder einen entspannten Waldspaziergang machen, jeder Kilometer zählt. Insgesamt wurden schon 87166 km zurückgelegt - mehr als zweimal um die Erde – die 100 000 werden sicher noch geschafft.

Es sind schon 15 Teilnehmer dabei, die die 200 km Marke überlaufen haben. Die meisten Kilometer bei den Männern hat Andreas Pfaff (Aurich) mit 415,98 bei den Frauen Heike Limberg (Aurich) mit 305,30 Die Landräte haben jeweils die Schirmherrschaft für ihr Team übernommen und sind auch aktiv dabei. Holger Heymann, der Landrat von Wittmund, bringt es schon auf 128,66 km.  Insgesamt sind fast 2500 Teilnehmer. Sie verteilen sich auf Aurich (884), Leer (786), Wittmund (634) und Emden (183) Die Punktewertung orientiert sich an der Kilometerzahl im Verhältnis zur Einwohnerzahl.


Weitere und aktuelle Ergebnisse auf der Internetseite: ossiloop.eu, Ergebnisse.
Bis zum 20. Mai können sich noch weitere Teilnehmer anmelden und mit Kilometern ihren Landkreis unterstützen, danach schließt das Anmeldeportal (www.spass-mit-sport.deVeranstaltungen)

Mit freundlichen Grüßen
Edzard Wirtjes

LEICHTATHLETIK - Im Landkreisvergleich liegt Wittmund deutlich vorne – Viel Spaß und etwas Kritik - Auch Läufer vom MTV-Wittmund auf der Jagd nach gelaufenen Kilometern

 

Cord Schulz (von links) Kevin Schelken und Rocco Mazzitelli sammeln fleißig Punkte  für den Landkreis Wittmund. Inzwischen haben sie zusammen mehr als 200 Kilometer in  den Beinen.   BILD: Jochen Schrievers
Cord Schulz (von links) Kevin Schelken und Rocco Mazzitelli sammeln fleißig Punkte für den Landkreis Wittmund. Inzwischen haben sie zusammen mehr als 200 Kilometer in den Beinen. BILD: Jochen Schrievers
 

OSTFRIESLAND. Ostfriesen sind gut zu Fuß. Das beweisen sie nicht nur Jahr für Jahr beim Ossiloop, auch die Schwaben bekamen im Rahmen einer Challenge bereits zu spüren, dass Ostfriesland Läuferland ist. Doch eine Frage ist noch offen: Woher kommen die ganzen Läufer? Das wird aktuell im Rahmen des Landkreisvergleichs ermittelt.

Die Idee stammt von Ossiloop-Organisator Edzard Wirtjes, der an den Leeraner Landrat Matthias Groote herangetreten ist. Der fragte seine Kollegen Olaf Meinen (Aurich), Holger Heymann (Wittmund) und Tim Kruithoff aus der kreisfreien Stadt Emden. Und schon nahm die Aktion Fahrt auf. Läufer können seit dem 2. Mai für ihren Kreis Kilometer sammeln. Ob als Läufer, Walker oder Wanderer spielt dabei keine Rolle. Die erreichten Kilometer werden dann ins Verhältnis zur Einwohnerzahl des jeweiligen Kreises gesetzt. Der Kreis, der am 25. Mai die meisten Kilometer pro Einwohner gesammelt hat, gewinnt.

Nach einer Woche liegen die Wittmunder klar vorne. Zwar haben die Auricher mehr Gesamt-Kilometer, doch mit rund 190 000 Einwohnern ist der Kreis auch größer als Wittmund (rund 57 000 Einwohner). Insgesamt wurden schon mehr als 40 000 Kilometer gemeldet. Auch zwei der Landräte schnüren ihre Schuhe. Matthias Grote hatte nach der ersten Woche 14 Kilometer hinter sich, Holger Heymann 55. Ihren Teil zum Erfolg der Wittmunder tragen auch Kevin Schelken, Cord Schulz und Rocco Mazzitelli bei. Die Freizeitsportler aus Esens und Holtgast haben schon am ersten Tag richtig Gas gegeben. Gut 30 Kilometer betrug ihre Startrunde. Inzwischen hat jeder der drei bereits mehr als 70 Kilometer in den Beinen.

Von der Idee des Landkreisvergleichs waren sie von Anfang an begeistert, an der Umsetzung äußern sie aber auch Kritik. Zum einen gab es schon bei der Anmeldung Probleme. Daher haben etliche Läufer zwei Accounts, von denen einer mit null Kilometern in der Liste steht. Das wäre noch zu verkraften, doch auch bei der Eingabe der Ergebnisse gibt es hin und wieder Schwierigkeiten. So kann es bei schlechter Verbindung zum Server oder durch Fehlbedienung dazu kommen, dass absolvierte Strecken doppelt abgerechnet werden.

Ein weiteres Problem sehen sie bei den Sportlern selbst, die Ergebnisse ohne Nachweis eintragen können. So listen einige alle Meter auf, die sie im Laufe des Tages gelaufen sind, ob auf der Arbeit, auf dem Weg in die Küche oder zum Klo. Das entspricht nicht dem Verständnis der drei Athleten aus Esens und Holtgast. Ob jemand joggt, walkt oder wandert, spiele keine Rolle. Aber ihrer Meinung nach sollten nur Strecken eingetragen werden, die auch bewusst aus diesem Grund gelaufen werden. Da sie aus dem Bekanntenkreis wissen, dass einige das anders handhaben, ist die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben. Das trübt den Spaß doch etwas.

Und genau um den Spaß geht es ihnen. Auch wenn sie recht flott unterwegs sind, sind Zeiten für sie nicht wirklich wichtig. Trotzdem würden sie gerne sehen, wo sie im Vergleich mit den anderen stehen. Das ist aber nur begrenzt möglich und wird bei anderen Veranstaltungen dieser Art ihrer Meinung nach besser gehandhabt.

Doch trotz der Probleme wollen sie weiter fleißig Kilometer sammeln. Auf ihren „Sabbelrunden“, wie sie ihre Läufe nennen, geht es eben eher um das gemeinsame Hobby, als um Bestleistungen. Dabei lassen sie sich weder von technischen Schwierigkeiten, noch vom teils schlechten Wetter der vergangenen Woche aufhalten.

Mehr Infos unter www.ossiloop.eu

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 11.05.2021

 

LEICHTATHLETIK - Challenge „Schwaben gegen Ostfriesen“ bringt 15 248 Euro ein

Mann läuft backgorund mit dynamischen partikeln hergestellt Kostenlosen Vektoren

Hintergrund Vektor erstellt von starline - de.freepik.com

LEER. Rund um den Jahreswechsel haben die ostfriesischen Läufer ihren Konkurrenten aus dem Schwabenland die Grenzen aufgezeigt. Die Athleten von der Küste erreichten nicht nur schneller die angepeilte Marke von 100 000 Kilometern, sondern lagen auch in der Endabrechnung deutlich vorne. 362 336 Kilometer hatten die Ostfriesen letztlich absolviert, etwa 100 000 mehr als die Schwaben.

Gelaufen wurde jedoch nicht nur für die ostfriesische Sportlerehre. Mit der Challenge wurde auch eine Spendenaktion gestartet. 15 248 Euro sind dabei zusammengekommen. Mit diesem Geld wurde ein Baumprojekt in der Leeraner Innenstadt gefördert. Gestern sind nun im Phillipsburger Park in Loga 19 Bäume gepflanzt worden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um gewöhnliche Straßenbäume. Die Arten, wie die Flügelnuss, der Tulpenbaum, die Zerreiche oder der Eisenbaum gehörten schon vor etwa 200 Jahren zu den Exoten, als der ostfriesische Adel den Park anlegte. Mit den Neuanpflanzungen soll diese Tradition fortgesetzt und der Reiz der historischen Parkanlage erhalten werden. Geht es nach den Verantwortlichen der Stadt, werden noch Generationen von Läufern sich an den Bäumen im Logaer Phillipsburger Park erfreuen können.

Auch mit der Spendenbereitschaft haben die Ostfriesen die Konkurrenz aus dem Süden übrigens klar abgehängt. Die 4891 Walker, Läufer und Spaziergänger, die sich aufseiten der Nordlichter an der Aktion beteiligt haben, steuerten mehr als 15 000 Euro bei – drei Mal so viel wie die sparsamen Schwaben.

Auch wenn es sicherlich ein gutes Gefühl ist, etwas für den guten Zweck getan zu haben, stand für die meisten Athleten die persönliche sportliche Herausforderung im Vordergrund. Alle hoffen, dass sie möglichst bald zu den gewohnten Wettkampfformaten zurückkehren können. Aber das Fernduell gegen die Schwaben hatte für viele auch einen ganz eigenen Reiz. Daher soll die Challenge zum Jahresende neu aufgelegt werden. Ob die Ostfriesen dann wieder so deutlich gewinnen werden, darf bezweifelt werden, schließlich sind die Schwaben jetzt vorgewarnt und wissen, wie groß die Laufgemeinde im Norden ist. Ob die Sportler aus dem Ländle jedoch auch bei der Spendensumme aufholen werden, bezweifeln viele. Den Ruf als sparsam, ja teilweise sogar geizig, werden die Schwaben so schnell wohl nicht los.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 09.04.2021

 

MTV Läufer und Walker haben alle Etappen des "Ossiloop anners" hinter sich gebracht

Jahrzehntelang traffen sich im Mai die ostfriesischen Läufer (und nicht nur die...) in Leer oder Bensersiel um "von Leer ans Meer" oder umgekehrt zu laufen. Und Jahr um Jahr wurden es mehr, die sich von der Faszination "Ossiloop" anstecken ließen. Und immer waren auch die Aktiven des MTV Wittmund mit von der Partie. Im großen Bus fuhren alle gemeinsam zu den jeweiligen Startorten und nach dem Lauf wurde im Bus mit einem Glas Sekt auf den jeweiligen individuellen Erfolg angestoßen. Eine richtige Kultveranstaltung also.

Doch Corona machte den Veranstaltern schon im letzten Jahr einen gewaltigen Strich durch die Rechnung: die Massenveranstaltung mit weit über 3000 Anmeldungen musste abgesagt werden. Doch damit gaben sich die Organisatoren um Edzard Wirtjes nicht zufrieden. Eine Alternative musste her und so kam man auf die Idee, eine coronagerechte, virtuelle Veranstaltung ins Leben zu rufen. Auf den alljährlichen Ossiloop konnte man doch nicht so einfach verzichten. Und so wurde zunächst ein Konzept und dann in Windeseile eine App fürs Smartphon entwickelt, mit deren Hilfe jeder auf seiner individuellen Strecke die vorgegebenen Kilometer laufen konnte. Ein Riesenerfolg, denn weltweit gab es laufbegeisterte Teilnehmer.

Selbstverständlich waren sowohl im letzten, als auch in diesem Jahr Läufer des MTV Wittmund mit am Start. Manche der Teilnehmer nahmen am Laufkurs des MTV teil und machten so gute Fortschritte, dass sie die vorgegebenen 64 Kilometer des Ossiloop anners schafften. Auch in diesem Jahr waren wieder etliche Läufer und Walker aus den Reihen des MTV Wittmund dabei und fast alle schafften die gesamte Distanz.

Elena Wachholz und Martine Siebolds haben alle sechs Etappen gemeinsam absolviert. Elena hat damit ihren 5. Ossiloop und ihre 30. Etappe geschafft! Eine super Leistung! Martine hatte leider bei der vierten Etappe Pech und zog sich eine Knieverletzung zu, die es ihr unmöglich machte, auch die restlichen Etappen zu laufen. Aber Radfahren ging noch und so begleitete sie ihre Laufpartnerin auch auf den letzten beiden Etappen auf dem Rad. So fand dieser "Ossiloop anners" doch noch ein gutes Ende.

Die übrigen MTV-Läufer kamen alle gut ins Ziel und freuen sich schon jetzt auf das nächste Jahr, in dem hoffentlich auch der "normale" Ossiloop wieder stattfinden kann. Denn das richtige Ossiloop-Gefühl kommt nur auf, wenn tausende von Läufern dicht gedrängt am Start sind und man sich am Ziel bei einer Tasse Tee und etwas Obst über seine Erlebnisse beim Lauf austauschen kann.