Kampfsport-Sparte

Hier finden sie alle Informationen zur Kampfsport-Sparte des MTV Wittmund.

Ansprechpartner:

Danjel Hirsch  Tel. 01734178860,  danjel.hirsch@web.de

 

Zusätzliche Infos gibt es auf der abteilungsinternen Homepage, die in www.karate-wittmund.de zu erreichen ist.
 
Aktuelle Trainingszeiten: KARATE

Donnerstag:
18:00 - 19:00 Uhr Karate Kinder 5 - 8 Jahre
19:00 - 20:00 Uhr Karate Jugend/Erwachsene ab 13 Jahren
 
Freitag:
18:00 - 19:00 Uhr Karate Kinder 9 - 12 Jahre
19:00 - 20:00 Uhr Karate Jugend/Erwachsene ab 13 Jahren
 
Trainingsort: Bundeswehrsporthalle, Wittmund, Isumser Str. 20
 

Vergangenes Wochenende war es endlich wieder so weit: Karategürtelprüfungen beim MTV Wittmund. Immer wieder musste das Training pandemiebedingt ausgesetzt werden, sodass die letzte Prüfung im November 2021 durchgeführt wurde.
Das Gürtelsystem im Karate ist in die Unterstufe (9.Kyu Weiß-Gelb bis 7.Kyu Orangegurte), die Mittelstufe (6.Kyu Grüngurte bis 4.Kyu Blaugurte) sowie die Oberstufe (3.Kyu bis 1.Kyu Braungurte) und zuletzt die DAN-Grade (Schwarzgurte) eingeteilt.

„Hidari Gedan Barai, Hajime“ lautete eine von vielen Anweisungen der DOSB B-Prüferin Janina Buchwald Wittig, als sich die Karatesportler des MTV Wittmund der Gürtelprüfung des Deutschen Karateverbandes im Shotokan Karate stellten. Das Kommando gehört zu den häufigsten ausgeführten Karatetechniken im Kihon (Grundschule). Alle Karateschüler kennen dieses Kommando und wechseln dabei aus Shizentai in den Zenkutsu-Dachi und führen dabei eine Armabwehrtechnik durch. Anschließend folgen der Anforderungsstufe entsprechende Techniken, die ausschließlich auf japanisch angesagt werden.

Kata (Formen) und Kumite (Kampf) sind neben Kihon ebenfalls fester Bestandteil einer jeden Karateprüfung im Deutschen Karateverband. Jeder Prüfling hat vorgegebene Kihontechniken, Kataabläufe und Kumitevarianten abzurufen und präzise wiederzugeben.

Insgesamt stellten sich 31 Prüflinge der Gürtelprüfung. Jaron Neuhaus, Leigh Schramm, Janna Motzkus und Felix Blech konnten aufgrund Ihrer sehr guten Leistungen eine Doppelprüfung ablegen und dürfen jetzt den 8.Kyu (Gelbgurt) tragen.

Jan Luja erhielt bei seiner ersten Karateprüfung für seine gezeigten Leistungen nicht nur den 9.Kyu (weiß-gelb), sondern auch einen Pokal für die „Beste Kyu Prüfung April 2023“.

 

Gerrick Peters, der sich der Prüfung zum 5.Kyu (Blaugurt) stellte, erhielt für seine Leistungen ebenfalls einen Pokal für die „Beste Kyu Prüfung 2023“ in der Mittelstufe.

Abteilungsleiter und Trainer Danjel Hirsch war mit der Leistung seiner Schützlinge zufrieden. „Wir haben uns von der Pandemie erholt und haben jetzt fast 80 aktive Karateteilnehmer in den unterschiedlichsten Altersgruppen, die regelmäßig am Training teilnehmen. Leider hat es für die Prüfung nicht bei jedem gereicht, um sich der Prüfung zu stellen. Eine weitere Prüfung soll noch vor den Sommerferien stattfinden“. Für die nötige Atmosphäre sorgten die zahlreich erschienen Eltern, Freunde und Bekannte, die sich in der 3-fach Sporthalle der KGS Turnhalle in Wittmund eingefunden haben und die Prüfungen verfolgten. Erst über Ostern war ein Teil der 75 köpfigen Karategruppe auf einem Karatelehrgang in Hamburg, wo ebenfalls die Möglichkeit bestand, sich auf die Prüfung vorzubereiten.

Kommendes Wochenende geht es nach Stade zu einem Karatelehrgang, der vom Karate Sport Club Stade e.V. durchgeführt wird.

Übersicht der Prüflinge:

 

Zum 9.Kyu (Weiß-Gelb)
Leonard Schmidt, Marie Boldt, Felix Grote, Imke Janßen, Ben Kottysch, Jonte Menssen, Erik Neumüller, Felix Blech, Janna Motzkus, Jaron Neuhaus, Leigh Schramm, Dilwana Coskun, Khodor El-Hassan, Paul Jungenkrüger, Jan Luja, Janne Rieken

 

Zum 8.Kyu (Gelb)
Felix Blech, Janna Motzkus, Jaron Neuhaus, Leigh Schramm, Phillipp Ihnen, Tammo Lübbers, Maxim Tereshko, Enno Wilke

 

Zum 7.Kyu (Orange)
Lorena Hirsch, Ali Bayat, Andrea Börner-Schramm, Mariam und Seliem El-Gouhary, Amanuail Teklmariam

 

Zum 6.Kyu (Grün)
Viktoria Kolb

Zum 5.Kyu (Blau)
Anna und Irina Herber, Magnus Jacobs, Emma Kalow und Gerrick Peters

 

 

Karatesportler des MTV Wittmund trainieren am Osterwochenende in Hamburg
 / Von Heian Sandan bis Gojushiho Dai – Jeder Teilnehmer kommt auf seine Kosten

Stehend von links nach rechts: Danjel Hirsch, Martin Weber, Luis Schubert, Irina und Anna Herber, Leona und Lukas Frerichs, Andrea Börner-Schramm, Lilith Schramm, Yasser El-Gouhary, Michael Dück, Rudolf Preuß,. Kniend von links nach rechts: Seliem und Mariam El-Gouhary, Lorena Hirsch

Am 07.04 und 08.04.2023 lud der BSG Hochbahn e.V. zum Karate Osterlehrgang nach Hamburg ein. Zwölf Karatesportler des MTV Wittmund unter der Leitung von Danjel Hirsch nahmen am zweitägigen Lehrgang teil.

Als Referenten waren Michael Dück (5.DAN Shotokan, Breitensportreferent Hamburger Karateverband(HKV)), Martin Weber (4.DAN Shotokan, DOSB A Trainer und Landestrainer Kumite Masterklasse Niedersachen) sowie Rudolf Preuß (5.DAN, DOSB B Trainer und Landestrainer Kata Niedersachen) geladen.

Insgesamt wurden in zwei Tagen 18 Trainingseinheiten angeboten. Die Trainingseinheiten wurden dabei an die jeweiligen Gürtelgrade angepasst, sodass die Unterstufe (9.Kyu-6.Kyu), Mittelstufe (5.Kyu – 2.Kyu) und Oberstufe (1.Kyu – DAN) jeweils 6 Trainingseinheiten absolvieren konnte.

Das Konzept hat alle Teilnehmer überzeugt. So wurden den Leistungsstufen entsprechende Katas (Formen) unter der Leitung von R. Preuss erlernt. Preuss, der bereits seit 2018 Landestrainer Kata für Niedersachsen ist, strahlte dabei eine unheimliche Professionalität aus, teilte die Katas in mehrere Passagen ein, die drillmäßig geübt wurden bis schließlich bei allen Lehrgangsteilnehmern die Kata saß. Auf Abwandlungen, Variationen und Ideen wurde hierbei immer wieder hingewiesen und auch geübt.

M. Dück brachte anschließend seine Ideen des Bunkai (Analyse, „Zerlegung“ der jeweiligen Kata) näher, um den Lehrgangsteilnehmern ein besseres Verständnis der Kata zu übermitteln.

M. Weber war für den Kumite-Anteil zuständig, der gewisse Passagen der Kata filterte und daraus seine Ideen für Wettkämpfe ableitete. „Im Wettkampf (Kumite) gibt es, anders als in der Mathematik, keine Konstante. Die einzige Konstante ist im Kampf die Variable“, so Weber. Damit wollte Martin Weber verdeutlichen, dass es zwar Kombinationen gibt, die man einstudieren und anwenden kann, diese aufgrund der vielfältigen und unterschiedlichen Kämpfer jedoch nicht immer klappen. Darum sollte jeder Teilnehmer auf dem Lehrgang die Möglichkeit nutzen, um mit vielen und unbekannten Karatesportlern zu trainieren.

Die Teilnehmer vom MTV Wittmund waren vom Einlass, Ablauf und Catering überzeugt. Außerhalb der anstrengenden Trainingseinheiten verbrachten die MTVler einen gemütlichen Abend bei Rodizio in Hamburg, um sich mit brasilianischen Spezialitäten für den Folgetag zu stärken.

Schon kommendes Wochenende stehen die Karategürtelprüfungen der Unterstufe an, wo sich die jüngsten Teilnehmer beweisen wollen, um eine neue Gürtelfarbe zu erreichen, bevor es dann im Mai auf einen 3-tägigen Lehrgang unter der Leitung von W. Dieter Wichmann (9.DAN) nach Ottendorf geht.

 

 

 

 

Danjel Hirsch ist Karatetrainer beim MTV Wittmund und erklärt, warum die Kämpfe auf drei Säulen aufbauen

Karate ist eine Kunstform mit vielen Schlägen, Tritten, Kniestößen und Techniken mit  leeren Händen.   BILDer: MTV Wittmund
Karate ist eine Kunstform mit vielen Schlägen, Tritten, Kniestößen und Techniken mit leeren Händen. BILDer: MTV Wittmund

WITTMUND. Chinesische Mönche, die keine Waffen tragen durften, entwickelten aus gymnastischen Übungen im Laufe der Zeit eine spezielle Kampfkunst zur Selbstverteidigung: Karate. Die Ursprünge dieser Kampfkunst reichen bis etwa zum Jahr 500 nach Christus zurück.

Als Sport ist Karate relativ jung: Erst Anfang des vergangenen Jahrhunderts entstand in Japan aus der traditionellen Kampfkunst ein Kampfsport mit eigenem Regelwerk.

Andere Altersstrukturen

Übersetzt bedeutet Karate so viel wie „leere Hand“. Im wörtlichen Sinne heißt das: Der Karateka (Karatekämpfer) ist waffenlos, seine Hand ist leer. „Karate ist eine Kunstform, die Schläge, Tritte, Kniestöße, Ellenbogenschläge und Techniken mit der offenen Hand verwendet. In einigen Formen und Stilen werden auch Grappling, Würfe, Gelenksperren, Fesseln und lebenswichtige Punktschläge verwendet“, erklärt Danjel Hirsch vom MTV Wittmund.

Im Karate wurde ein Gürtelsystem etabliert. Wer sein Prüfungsprogramm beherrscht, kann im Rahmen einer Gürtelprüfung sein Können unter Beweis stellen und verdient sich dadurch eine Graduierung, die durch eine Gürtelfarbe ausgezeichnet wird. Das Ziel vieler Karateka ist der sogenannte Dan-Grad (Meistergrad), auch „der schwarze Gürtel“ genannt. Ein Eintritt in diese Stufe beweist, dass man auf dem Karate Weg, den richtigen Pfad eingeschlagen hat.

Für wen ist die Kampfkunst geeignet? „Karate ist zur Gesundheitserhaltung und der Verbeugung von Körperschäden und Schmerzen für alle Altersgruppen von Kind bis zum alten Menschen geeignet, wenn es achtsam und im Sinne der Gründer angewandt wird“ sagt Karatetrainer Danjel Hirsch. Und das ist wohl der größte Unterschied zum Training im Ursprungsland Japan. Denn dort gibt es nur wenige Karateka im Alter zwischen 21 und 60 Jahren. Der Grund liegt laut Danjel Hirsch aber auf der Hand: Die Japaner müssen viel und lange arbeiten und können deswegen kaum oder gar nicht trainieren. Es wird dort also eher mit Kindern und wesentlich älteren Menschen trainiert. Die Altersstrukturen, wie wir sie hier in Europa haben, gibt es in Japan nicht.

Techniken weitergeben

Das Karatetraining wird in drei große Säulen aufgeteilt: Die erste Säule im Karatetraining ist die Grundschule des Karate, die als „Kihon“ bezeichnet wird. In ihr werden die unterschiedlichen Grundtechniken als Basis gelehrt, auf die der Schüler sein späteres Wissen aufbaut. Diese werden so lange in unterschiedlichen Geschwindigkeiten wiederholt, bis sie als Reflex jederzeit abrufbar sind.

„Kumite“ bildet die zweite Säule des Trainings. Sie bezeichnet das Üben mit dem Gegner. „Kumite“ kommt erst zum Einsatz, nachdem der Schüler die Grundübungen perfekt beherrscht. Somit bildet „Kumite“ den praktischen Übungsteil. Ziel des „Kumite“ ist es, dass dem Schüler in gefährlichen Situationen jederzeit die Selbstverteidigung möglich ist. Sehr häufig werden dabei die Arme zum Blockieren eingesetzt. Daneben kommen Würfe, Hebel sowie Ausweichmanöver in unterschiedlichsten Bewegungsabläufen zum Einsatz. Alle Techniken können sowohl zur Abwehr als auch zum Gegenangriff benutzt werden.

„Auch kommt es darauf an, dass die jeweiligen Techniken von Generation zu Generation korrekt an die Schüler weitervermittelt werden“, sagt Danjel Hirsch. Hierzu dient die dritte Säule „Kata“, die eine Choreographie für den Kampf liefert. Im Allgemeinen erfolgt deren Überlieferung mündlich. Der Urtyp der Bewegung wird in einzelne Bewegungsabschnitte untergliedert und analysiert. Dieser Schritt wird „Bunkai“ genannt.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 17.10.2020